Makler: Angebot an Neubauwohnungen nach Bundesländern

Immobilienkäufer finden in Rheinland-Pfalz und im Saarland ein verhältnismäßig großes Angebot an neuen Wohnungen und Häusern – dort sind laut einer Analyse von Maklern die Grundstücke günstig. Wie sieht es in anderen Bundesländern aus?

Der Anteil der angebotenen Neubauten ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr in 14 von 16 Bundesländern minimal gestiegen. Immobilienkäufer finden in Rheinland-Pfalz und im Saarland einer Studie zufolge ein verhältnismäßig großes Angebot neuen Wohnungen und Häusern, heißt es in einer Analyse des Maklers Von Poll Immobilien.

Für die Studie hat die Analysefirma Geomap rund eine Million Angebote zu Eigentumswohnungen und Ein- und Zweifamilienhäusern auf Onlineportalen ausgewertet. Zudem wurden Daten des Statistischen Bundesamts zu Baugenehmigungen analysiert. Als Neubau wurden Immobilien gewertet, die vor maximal fünf Jahren fertiggestellt wurden.

Ranking: Angebot neuer Wohnungen und Häuser

In Rheinland-Pfalz lag 2024 der Anteil von neugebauten Wohnungen und Häusern am gesamten Immobilienangebot bei 18,5 Prozent und im Saarland bei 17,8 Prozent und damit an der Spitze aller Bundesländer. Der bundesweite Schnitt beträgt 14,3 Prozent.

Auf Platz drei folgt Mecklenburg-Vorpommern mit einem Neubauanteil von 16,5 Prozent. Am Ende des Rankings stehen Sachsen-Anhalt (zehn Prozent) und Bremen (5,9 Prozent).

Niedrige Grundstückspreise kurbeln Neubau an

Für das gute Abschneiden von Rheinland-Pfalz und dem Saarland gebe es mehrere Gründe, heißt es bei Von Poll Immobilien. Der Makler verweist auf die im Vergleich zu vielen anderen westdeutschen Regionen niedrigeren Grundstückspreise im Saarland. Das habe den Bau neuer Immobilien angekurbelt.

Auch in ländlichen Regionen von Rheinland-Pfalz sind Grundstücke gemessen an Ballungszentren günstig. Die wirtschaftsstarke Gegend um Mainz und Ingelheim habe zudem in der Corona-Pandemie einen großen Aufschwung erlebt.

Selten werden Kaufinteressenten in Bremen fündig, wo der Anteil der Neubauobjekte am Gesamtmarkt nur 5,9 Prozent beträgt. In Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Sachsen und Hamburg lag die Quote zwischen 12,8 Prozent und 14,3 Prozent. Der Neubauanteil in Sachsen und Thüringen ist im Jahr 2024 gegenüber 2023 um 1,2 Prozent beziehungsweise um 2,2 Prozent gesunken.

Wohnungsbaukrise trifft alle Bundesländer

Das positive Bild beim Neubau in Rheinland-Pfalz und im Saarlands könne sich aber bald umkehren, heißt es in der Studie. Denn die Baugenehmigungen sinken auch in diesen beiden Ländern stark – ebenso wie im Bundestrend.

Demnach wurden 2024 in Rheinland-Pfalz 1,9 Baugenehmigungen pro 1.000 Einwohner erteilt. Das Saarland zähltbei den Genehmigungen zu den Schlusslichtern mit 0,8 Genehmigungen. Das ist deutlich weniger als im Bundesschnitt (2,0). Wegen der gestiegenen Zinsen und hoher Baukosten steckt die Baubranche bundesweit in der Krise, viele Menschen können sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten.

Während Sachsen-Anhalt und Bremen 2024 nur 1,03 oder 1,51 Baugenehmigungen pro 1.000 Einwohner erteilten und im unteren Drittel der Bundesländer mit den wenigsten Baugenehmigungen liegen, nimmt Berlin mit 2,5 Baugenehmigungen pro 1.000 Einwohner den vierten Platz in diesem Ranking ein. In Thüringen sind die Genehmigungen im Bundesländervergleich sichtlich zurückgegangen: So wurden nur noch 0,58 Bauvorhaben pro 1.000 Einwohner genehmigt, womit Thüringen hier das Schlusslicht bildet.

  

Das könnte Sie auch interessieren:

Politischer Reboot beim Wohnungsbau nötig

Warten auf den nächsten Boom mit Wohnimmobilien

Baugenehmigungen für Wohnungen weit unter Bedarf

Deutschland ist in Europa Schlusslicht beim Wohnungsbau

dpa