Welche Arbeitnehmer sind besonders gefährdet?

Das Forschungs- und Beratungsinstitut Great Place to Work® Deutschland hat seine Zahlen zum Great Place to Work® Gesundheitsindex 2015 veröffentlicht.
Die Zahlen besagen, dass 52 % der befragten Beschäftigten sich am Arbeitsplatz psychisch belastet fühlen, fast ein Drittel davon stark. 28 % fühlen sich von der Arbeit so sehr belastet, dass ihre Leistungsfähigkeit darunter leidet.
Die Hälfte der befragten Arbeitnehmer leiden unter psychischen Belastungen
Nur 46 % geben an, dass psychische Gesundheit an ihrem Arbeitsplatz uneingeschränkt gewährleistet sei. Doch in 31 % der Unternehmen gibt es kaum oder keine Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Erschreckend: 9 % geben an, unter den jetzigen belastenden Bedingungen ihre Arbeit in drei Jahren nicht mehr ausführen zu können.
Bestimmte Arbeitsbedingungen sind psychisch besonders belastend
Bei schlechten Arbeitsbeziehungen und mangelhaften Arbeitsbedingungen treten vermehrt gesundheitliche Probleme auf. Belastend sind u. a.
- geringe Anerkennung durch die Führungskräfte,
- nicht angemessene Bezahlung bei Teilzeitkräften,
- schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben,
- Zeitdruck sowie
- Überforderung durch zu hohe Arbeitsmenge.
Andere Untersuchungen zeigen, dass eine vertrauensvolle und förderliche Arbeitskultur zu durchschnittlich 30 % weniger Krankheitstagen als in anderen Unternehmen führen kann.
Psychische Belastungen - welche Beschäftigtengruppen sind besonders gefährdet?
Mit gesundheitlichen Problemen reagieren vor allem
- Frauen,
- ältere Mitarbeiter,
- Teilzeitkräfte und
- Beschäftigte, die regelmäßig mehr als 5 Überstunden pro Woche leisten.
Folgender Branchen sind besonders riskant:
- Handel,
- Verkehr,
- Gastronomie sowie
- Gesundheits- und Sozialwesen.
Dies überrascht aber in sofern nicht, da in diesen Branchen viele Frauen beschäftigt sind und diese häufiger in Teilzeit arbeiten als Männer.
Zahlen erheben nur einen Teil der Arbeitnehmer in Deutschland
Für die Datenerhebung wurden über 1.000 Arbeitnehmer befragt, die in Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten tätig sind. Das bedeutet, dass Kleinst- und Kleinunternehmen für die Studie nicht befragt wurden. Dort sind allerdings weitere 33 % aller sozialversicherungspflichtigen Personen in Deutschland beschäftigt.
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